Kritik Ulrich Witzlingers populistisch und wenig überzeugend

Der Vorsitzende der CDU Weinstadt, Ulrich Witzlinger, hat sich in der letzten Ausgabe des Weinstädter „Blättle“ und auch in einem Leserbrief in der WKZ  am 26. Februar kritisch zu der Mitteilung der Freien Wähler Weinstadt geäußert, dass es diesen nicht mehr möglich sein wird , sich bei der Plakatierung für die Kommunalwahl am 25. Mai auf ein/zwei zentrale Plakat­wände pro Stadtteil zu beschränken – eben weil die Freien Wähler in Weinstadt in einer konzertierten Aktion zusammen mit den anderen Freien-Wähler-Gruppierungen im Kreis bereits im Herbst 2013 die Plakate zur Kommunalwahl  in Druck gegeben hat.

Ulrich Witzlinger vergießt Krokodilstränen darüber, dass die Freien Wähler anders als die CDU „frei und fröhlich“ plakatieren wollen, und teilt mit, dass sich die CDU stattdessen ganz uneigennützig bei der Plakatierung zur Kommunal­wahl sehr beschränken will.  Nach der Sitzung des Weinstädter Ge­meinde­rates am Abend  des 26. Februar kann man nur feststellen, dass die Aussagen purer Populismus sind – und  bloßes Getöse, mit dem offenkundig der Kommunalwahlkampf eingeleitet werden soll. Denn Herr Witzlinger hat in der Diskussion im Gemeinderat zu dem Thema zugegeben, dass sich die CDU nur bei der Plaka­tierung für die Gemeinderatswahl, nicht generell zur Kommunalwahl beschränken will. Treuherzig verkündete er, dass die CDU Weinstadt keine Möglichkeiten habe, Plakatierungen der CDU in Weinstadt zur Kreistags- und Regionalwahl am 25. Mai und erst Recht zur Europawahl am gleichen Tag zu begrenzen.

Diese Einschränkung ist natürlich verständlich, als untergeordnete Gliederung wird sich die CDU Weinstadt den Vorgaben und Anordnungen ihrer Parteioberen zur Plakatierung fügen müssen. Dieser „Gehorsam“ gehört nun mal zu den Prinzipien und Wertvor­stellungen der Partei CDU, die Herr Witzlinger so rühmt.

Kurzum: Laut Herrn Witzlinger wird die CDU Weinstadt ihre Plakatierung zur Kommunalwahl auf Sparflamme halten, dafür werden aber die sicherlich wieder zahlreichen Wahlplakate der CDU zur Kreistags- und Regionalwahl an den Laternenmasten hängen, ganz zu schweigen von den vielen kleinen und großen Plakaten der CDU zur Europawahl. Die Plakatflut der CDU in Weinstadt zur Bundestags­wahl im letzten Jahr ist sicherlich allen noch in (un-)guter Erinnerung

Selbst wenn Herr Witzlinger seine Ausführungen mal wieder ganz anders gemeint hätte, als alle sie verstanden haben: Sein Vorschlag, sich auf freiwilliger Basis bei der Plakatierung zur Kommunalwahl auf eine/zwei zentrale Plakatwände pro Stadtteil zu beschränken, hätte vermutlich eine fatale Konse­quenz: Zwar würden kaum Plakate der demokratischen Parteien und Gruppierungen im Stadtbild zu sehen, dafür würden vermutlich noch mehr Plakate radikaler Parteien wie der rechtsextremen  NPD überall in der Stadt hängen und vor allem unangenehm auffallen. Oder glaubt Herr Witzlinger wirklich, dass die NPD sich seinem Vorschlag ohne weiteres anschließen wird und darauf verzichten wird, an jedem zweiten Laternenmasten eines ihrer unsäglichen Plakate aufzuhängen?

Niemand kann jedoch wollen, dass im April und Mai die Durchgangsstraßen in Weinstadt von NPD-Plakaten geprägt werden. Dann doch lieber Plakate mit dem Portrait von Ulrich Witzlinger oder mit dem famosen, kürzlich im s’Blättle veröffentlichten Bild, auf dem er bubenhaft ein langjähriges weibliches CDU-Mitglied küsst.

 

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